Rogen Nasjonalpark - 2004 - Schweden

TÄNNÄS Schweden

Am Sonntag den 27.06. starteten wir voller Vorfreude Richtung Rostock. Abgesehen von zwei kurzen Staus kamen wir recht gut voran und standen nach 950km bereits um 20:35 vor dem Überseehafen zum Einchecken in die Fähre Richtung Trelleborg. Nach kurzer Besichtigungstour auf der Fähre gönnten wir uns noch drei Gute-Nacht-Seiterl, bevor wir uns um 24 Uhr

zwischen den Tischen des Frühstückraumes die Schlafsäcke auf dem Teppichboden ausbreiteten.
28.06.
Um 5:30 hieß es dann bereits wieder aufstehen und nach einem Kaffee verließen wir um 6:30 die Fähre in Richtung Göteborg. Abgesehen von Tank- und Einkaufspausen ging es nun über Oslo und Elverum bei teils strömenden Regen weiter Richtung Röros. In Röros stärkten wir uns noch mit Kaffee  und Waffel, bevor wir über Fjällnäs über die Grenze nach Schweden fuhren. Ab Tännäs geht es dann auf einer Schotterstraße noch 25 Kilometer weiter bis zum Endpunkt, einem Parkplatz am Rande des Rogen Nationalparks. Da wir erst um 20:00 Uhr am Parkplatz ankamen, beschlossen wir am Parkplatz zu übernachten und erst am nächsten Morgen die ca. 800 Meter lange Portage zum See in Angriff zu nehmen.

29.06. Heute ist es zwar bedeckt, aber zumindest trocken. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es ans Zusammenpacken und portagieren. Der Weg besteht aus den hier üblichen, mit Wurzeln und Steinen übersäten Waldwegen und ein paar moorigen Stellen, die mit schmalen Holzstegen überbrückt werden. Mit zweimal Hin- und Rückweg hatten wir auch bereits alles am See, allerdings ist das Gehen auf den rutschigen Holzbrettern mit 35 kg am Buckel nicht unbedingt angenehm. Unterwegs trafen wir auf einen jungen Schweden, der soeben einen kapitalen Hecht (70-75cm) gefangen hatte. Nach kurzer Pause mit Belohnungsbier ging es ans zusammenbauen des Kanus. Voll beladen steuerten wir nun zielstrebig aus der Bucht, wo uns gleich ein frischer Wind entgegenwehte. Nach einer Stunde hatten wir dann auch bereits unseren ersten Lagerplatz gefunden. Eine ebene Stelle für das Zelt sowie eine bestehende Feuerstelle mit genügend Platz für das Tarp. Nach einem erfrischendem Bad machten wir es uns gemütlich und bereiteten uns das Abendessen – Gulaschsuppe und gebratener Speck mit Käse und Ei überbacken.

 

 

30.06.

Am Morgen begrüßte uns bereits die Sonne und blieb uns auch den ganzen Tag erhalten. Nach dem Frühstück machten wir eine kleine Wanderung um einen nahegelegenen See. Am Nachmittag saßen wir gerade gemütlich in der Sonne, als 3 Fischer die auf einer Insel gegenüber von uns Ihr Lager hatten zu uns ans Ufer fuhren. Zwei von Ihnen kamen zu uns ins Lager und fragten uns nach Werkzeug bzw. einer Zange. Nach kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass sich Ihr Kollege beim Fliegenfischen den Haken in den eigenen Hals gejagt hat. Somit startete ich, ausgerüstet mit Pocket-Tool und Erste-Hilfe-Box zum Kollegen, der beim Boot auf uns gewartet hatte. Glücklicherweise waren keine großen Blutgefäße gefährdet, und so war der Haken schnell entfernt und die Wunde mit Desinfektionsspray gereinigt. Zur innerlichen Desinfektion luden wir die drei noch auf einen Schluck Whiskey ein, zu dem Sie, angesichts der horrenden Preise für Gebranntes in Schweden, gerne ja sagten. Nach einem kurzen Plausch fuhren Sie wieder hinaus zum Fischen. Nach einer halben Stunde kamen Sie wieder zurück und überreichten uns als kleines Dankeschön eine frisch gefangene Äsche. Nach dem köstlichen Abendessen drehten wir um 23 Uhr noch eine Verdauungsrunde mit dem Kanu, bevor wir uns um Mitternacht noch zum Kartenspielen ans Lagerfeuer setzten. Kurz kam auch noch der Vollmond über den Horizont herauf, den sich anscheinend auch ein Biber ansehen wollte, der ganz in der Nähe unseres Lagers vorbeischwamm.

31.06.

Heute gingen wir unsere zweite Etappe an und paddelten bei strahlendem Sonnenschein ans südliche Ende des „Öster-Vingarna“. Von dort heißt es wieder ausladen und tragen. Und zwar etwa einen Kilometer bis zum nächsten See – dem „Stor-Tandsjön“. Mit dreimal gehen hatten wir dann auch die komplette Ausrüstung portagiert und gönnten uns in der Sonne ein genüssliches Bier. Hier trafen wir auf einen Dänen der solo mit dem Kanu unterwegs war und nach 2 Wochen im Nationalpark nun wieder auf der Rückreise war. Er hat tiefer im Nationalpark einige Rentiere einen Elch und sogar einen Wolf von der Ferne gesehen. Bis wir unser Boot wieder beladen hatten und weiterpaddelten, hatte sich der Himmel zugezogen und kam immer mehr Wind auf. Nach mehreren Inseln und Buchten fanden wir schließlich an der Spitze einer Halbinsel ein windgeschützes Plätzchen mit schönem Ausblick auf den See Richtung Westen.
Der Tag blieb bedeckt und windig, bis sich am späten Abend doch noch die Sonne blicken ließ und sich mit einem wunderschönen Abendrot verabschiedete.

01.07.

Am Vormittag regnete es ordentlich und wir kuschelten uns noch gemütlich in unsere Schlafsäcke, bis uns Mittags der Hunger ins Freie trieb. Als „Frühstück“ gab es eine ordentliche Portion Milchreis mit Rosinen und frischem Kaffee. Am Nachmittag stand dann faulenzen und ein gemütlicher Spaziergang am Seeufer auf dem Programm. Falls sich das Wetter bis morgen bessert, möchten wir auf einen nahegelegenen Hügel, den Tandsjövallen wandern.

 02.07.

Das Wetter sieht zwar wechselhaft aus, wir haben uns aber doch aufgerafft, die geplante Wanderung zu machen. Der Weg bis zum anstieg ist sehr waldig und mit vielen Felsböcken übersäht, zwischen denen wir unter anderem eine Auerhenne aufschreckten (hätte ein gutes Abendessen abgegeben). Kommt man aus der Baumgrenze ist das Wandern ein Genuß. Abgesehen von ein paar moorigen Stellen ist der Boden hart und von unzähligen Moosen und Flechten bedeckt. Vom Gipfel hat man eine grandiose Aussicht von unserem Startpunkt bis zum 36km entfernten Flenskampan in Norwegen. Nach einer gemütlichen Rast ging es wieder zurück zum Lagerplatz, vorbei an Regenpfeifern, Schneehühnern und einer weiteren Auerhenne. Kurz bevor uns eine Gewitterwolke mit neuerlichem Regen beglückte erreichten wir das Lager. Zum Abendessen gab es Spaghetti vom Vortag und kalte Jause mit Speck und Käse. Nach Abzug des Regens lag ein spiegelglatter See in traumhafter Abendstimmung vor uns.

03.07.

Bei fast windstillem Wetter paddelten wir weiter Richtung Rogen. In der Nähe des Baches, der aus diesem See entspringt und Ihn mit dem Rogen verbindet, ließen wir uns an der Spitze einer vorgelagerten Insel nieder. Leider wurde das Wetter wieder schlechter und der Wind drehte, sodaß wir das Tarp nur kurzzeitig aufspannen konnten. Da die temperatur fiel und der Wind weiter zulegte, verbrachten wir fast den kompleten Tag im Zelt mit faulenzen und Karten spielen.

04.07.

Heute paddelten wir zum Ursprung des Baches und wanderten an Ihm entlang Richtung Rogen. In der Nähe vom Rogen trafen wir auf eine Schwedin, die eine öffentliche Hütte über die Sommermonate bewirtschaftet, wo man Getränke und Kleinigkeiten zum Essen bekommt. Sie erzählte uns, daß man bei den Moschusochsen im Norden des Parks Nachwuchs erwartet und auch eine Bulle aus einem Zoo ausgewildert werden soll, um die Inzucht etwas einzudämmen. Am Rogen angekommen hatten wir stürmischen Wind und abgesehen von ein paar geschützten Buchten starken Wellengang. Unser Entschluß, NICHT mit dem Boot zum Rogen weiterzugehen erwies sich als kluger Entschluß, da es auch nicht danach aussah, daß der Wind sich bald legen würde. Gemütlich auf unser Insel sitzend, beobachteten wir ein Kanu, das planlos suchend eine Bucht nach der anderen abfuhr, bevor die beiden Schweden bei uns anlangten und um Rat fragten, da Sie nicht mehr wussten, wo auf Ihrer Karte sie sich befanden. Da der Wind nach wie vor nicht nachließ, und das draußen sitzen nicht unbedingt versüßte beschlossen wir, am nächsten Tag wieder den Retourweg anzutreten.

05.07.

Der Tag war zwar kühl, aber zumindest kein Regen. Wir paddelten wieder zurück an das obere Ende des Tandsjön und fanden einen schönen ebenen Lagerplatz für ausreichend Platz für Zelt und Tarp. In der teils felsigen Fjälllandschaft mit den Geröllmorenen der frühen Gletscher ist das nicht selbstverständlich. Hier fanden wir auch eine besthende Feuerstelle vor, die wir gerne am Abend für ein gemütliches, Wärmendes Feuer nutzten.

06.07.

Nach gemütlichem ersten Frühstück nützte ich die Gelegenheit der Feuerstelle für die Zubereitung frischer Krapfen. Mit Mehl, Salz, etwas Zucker und Trockenhefe ist schnell ein Teig angerührt. Frisch in der Pfanne herausgebacken und mit Zucker-Zimt Mischung frisch zum Kaffee! Später packten wir zusammen und fuhren zu unserem allerersten Lagerplatz zum Beginn der Tour. Zum Abendessen gab es köstliche Pasta - auch wenn die Gelsen etwas lästig waren. Schade daß die Nationalparktour seinem Ende entgegen geht.

07.07.

Heut heißt es bald aufstehen, frühstücken und zusammenpacken. danach geht es zu Ausstiegspunkt und Portage zurück zum Parkplatz. Nachdem alles im Auto verstaut war fuhren wir über das nördliche Ende des Nationalparks über die Grenze nach Norwegen und legten noch einen Zwischenstop in Röros ein. Röros ist eine ehemalige Bergwerksstatt (Museum) mit einer netten Fußgängerzone mit Handwerksbetrieben und kleinen Cafes, etc.

Danach gings weiter Richtung Süden, bis wir uns dann am Abend einen Campingplatz auf der Strecke zwischen Oslo und Göteborg suchten. Direkt am Meer gelegen mit schöner Aussicht auf die vorgelagerten Inseln.

08.07.-10.07.

Heute fuhren wir weiter bis nach Dänemark, über die Öresund-Brücke vorbei an Kopenhagen wu wir uns etwas südlicher einen Campingplatz in "Hundige-Strand" suchten. am Nächsten Tag fuhren wir mit der S-Bahn ins Zentrum von Kopenhagen, wo wor den ganzen Tag verbrachten. Tags darauf gings wieder zurück in die Heimat. 

...schön war´s...