07.-09.07.2017RABA von Dobczyce bis zur Mündung in die Weichsel

Die Raba ist einer der rechten  Zuflüsse der Weichsel im Süden von Polen. Sie entspringt am Pass Przełęcz Sieniawska in den Beskiden (eine Bergkette nördlich der Tatra).  Mündung in die Weichsel bei Usćie Solne. Die Raba durchfließt oberhalb von Dobczyce den 10,7 km² großen Stausee Jezioro Dobczyckie. Unterhalb dieses Stausees startete unsere Tour.

Gesamtlänge Raba: 131,9km

Länge der Tour: 69km

Tag1-Raba: 11,6km

Tag2-Raba: 25,4km

Tag3-Raba: 21,8km

Tag3-Weichsel: 10,2km

Charakter: Fließwasser I-II je nach Wasserstand

 

Onlinepegel (Stand wird durch Farben gekennzeichnet)

Rot - Höchste Alarmstufe

Orange - Alarm Vorstufe

Gelb - Hoch

Blau - Durchschnitt

Schwarz - Niedrig

Grün - Mangelhaft

Grau - Keine Daten

DOBCZYCE Polen

Tag 1  - Start in Dobczyce:

Am frühen Nachmittag trafen wir an unserer Einstiegstelle der Raba ein. Auf einer Schotterstraße parallel zur Brücke der Straße 964 ist die Zufahrt bis zur Uferböschung möglich. Nachdem alles augeladen war, wurden unsere beiden Ally Kanadier zusammengebaut und alles eingeladen.

Das Wetter war warm aber auch wechselhaft und wir starteten bei leichtem Nieselregen. Der Sommer dürfte aber sehr trocken gewesen sein, denn der Wasserstand war mehr als einen halben Meter niedriger als bei der letzten Befahrung von Peter. Leider habe ich bis dato noch keinen Online-Pegel gefunden, mit dem ein Referenzwert möglich wäre.

Die Raba ist hier ein kleiner Fluss mit vielen Biegungen und teils auch mehreren Armen. Die Böschung ist meist ohne Befestigungen und wechselt zwischen dichtem Buschwerk, Schotterbänken mit Grasbewuchs oder Steilufer in denen Vögel nisten. Ein abwechslungsreiches Bild - ebenso abwechslungsreich wie die Wassertiefe! Immer wieder läuft man Gefahr aufzusitzen und muss sich ab und zu vom Boden abstoßen. Also nicht die teuren Holzpaddel mitnehmen, hier zeigen die Alupaddel ihre Nehmerqualitäten!

Bei der Brücke in Gdów landeten wir rechtsufrig an um eine Pause einzulegen. Wer Mitgebrachtes jausnen will, hat hier eine große Wiese mit Sitzmöglichkeit, oder man nützt das Restaurant gleich daneben. Hier gibt es gute polnische Küche in guten Portionen. Auf der überdachten Terrasse lässt es sich bei Regen aushalten!

Nachdem sich der Regenschauer verzogen hatte paddelten wir noch 2-3 Biegungen und schlugen dann unser Lager auf einer der Schotterbänke auf.

VORSICHT beim Durschreiten der Uferzonen, wir sahen immer wieder große Exemplare des Riesenbärenklaus (siehe unten mit verzweigten weißen Blütenständen). Bei Hautkontakt kann es hier zu Verbrennungen kommen die sehr schmerzhaft sind!

Tag 2 auf der Raba

Der Morgen startete gleich wieder warm und sonnig. Die Landschaft bleibt ähnlich wie am ersten Tag - teils mit Bäumen und Buschwerk, teils offene Flächen mit vielen Blütenpflanzen. Auch dürfte es viele Fische in der Raba geben, nicht nur weil man regelmäßig auf Fischer trifft, sondern auch weil viele Fisch jagende Vögel zu sehen sind. Möven, Seeschwalben, Reiher und jede Menge Gänsesäger. Wir greifen zum Essen  lieber auf selbst mitgebrachte Jause zurück. Im Laufe des Tages wurde die Quellbewölkung wieder mehr und es brauten sich die ersten Gewitter zusammen. Das erste zog während einer Pause noch knapp vorbei, das Zweite erwischte uns dann mit voller Breitseite. Glücklicherweise konnten wir uns unter eine großen Eisenbahnbrücke stellen und das Gröbste abwarten. Danach paddelten wir noch bis zur nächsten Ortschaft Bochnia, wo eines der wenigen Wehre ist, das man vorher auf jeden Fall besichtigen sollte, ob Linen möglich ist oder man eventuell umtragen muss. Am Ende des Ortes kommt dann noch ein weiteres Hinderniss in Form einer Solrampe mit großen Steinen. Direkt daneben befindet sich eine Pumpstation, wo wir auf einer Wiese ein nettes Fleckerl für unsere Zelte fanden. Auch für ein kleines Feuer zum Würste grillen war noch Zeit.

Tag 3 auf der Raba bis zur Mündung in die Weichsel

Nach einem leckeren Frühstück stand heute die letzte Etappe auf der Raba am Programm. Bei zwei Solrampen mit Felsblöcken hieß es aussteigen und linen. Bei mehr Wasser könnten diese Passagen eventuell fahrbar sein. Je weiter man Richtung Mündung kommt umso breiter wird die Raba und dadurch auch seichter. Die Strömung bleibt aber bis zum Schluss erhalten. In etwas Entfernung begleitet uns auch der Hochwasserdamm mit beeindruckender Höhe. Es dürften ordentliche Pegelstände vorkommen.

Auf der Weichsel bis zum Ausstieg.

Da es im Bereich der Mündung keine Brücke oder Straßen gibt, machten wir uns entlang der Weichsel auf die Suche eines Straßenzugangs zum Abholen lassen. Da der Uferbereich sehr dicht bewachsen ist beschlossen wir, einfacherweise bis zur nächsten Brücke zu paddeln. Die Weichsel ist in diesem Bereich nur zum Teil reguliert und Platz sich in mehrere Arme zu teilen, Inseln und Kehrwasser zu bilden und Ihren Lauf zu verändern. Zum Schutz vor Hochwasser sind aber auch hier Dämme errichtet worden. Auf der Weichsel gibt es zwar keinen Schiffsverkehr mit Personenschiffen, allerdings sind ab und zu Bagger- und Frachtschiffe unterwegs. Strömung und Gefälle sind immer vorhanden aber teils fast nicht zu bemerken um nach der nächsten Biegung wieder deutlich zuzulegen. Auf jeden Fall abwechslungsreich und schön zu bewandern! Fortsetzung folgt...?