Schiffstypen auf der Traun und ihren Seen

Nachdem Hallstatt bis ins 20. Jahrhundert auf dem Landweg nur zu Fuß erreichbar ist, konnten das Salz, die Lebensmittel und Handelswaren bis dahin nur auf dem Wasserweg transportiert werden.

 

Seit jeher gibt es im Salzkammergut drei verschiedene Arten von Wasserfahrzeugen: Einbäume für die Fischer, Flöße für das Holz und Zillen für den Salztransport.

Einbaum ist das Verkehrsmittel für die Fischer. Selbst der Einbaum (am Attersee Schöff, am Traunsee Einbäuml genannt) kann nicht selbst hergestellt werden und benötigt in seiner Entstehung ein Dutzend Leute.

Flöße sind das Transportmittel für das Holz, das damit effizient in großen Mengen auf den wilden Gebirgsflüssen transportiert werden kann. Das Transportmittel selbst ist auch gleichermaßen die Ware selbst, am Zielort werden die Flöße wieder in ihre einzelnen Stämme zerlegt.

Zillen sind das Transportmittel, mit dem im Auftrag der Salzfertiger das Salz aus Hallstatt in gefährlicher Fahrt über die Stromschnellen auf der oberen Traun aus dem Salzkammergut hinaus transportiert wird. Muss in einer Werft hergestellt werden.

 

Nachdem Thomas Seeauer 1573 die Steeger Klause neu errichtet hatte, kann der Salztransport mit den Zillen auf der Traun erstmals mit größeren Mengen durchgeführt werden.

 

Zwischen Steeg und Ebensee (also zwischen Hallstättersee und Traunsee) sind hauptsächliche Sechserzillen im Einsatz. Diese Zillen haben sechs Mann Besatzung, sind 30 Meter lang und tragen bis zu 12.000 Küfel Salz (7,2 Tonnen) durch das wilde Wasser der Traun. Über den Traunsee wird dann unter Segel gefahren, soweit das der Wind zulässt. Die Gmundner Salzfertiger verpacken dann das Salz neu und es geht so nach Stadl-Paura, wo es für die nun seichtre Traun in flachere Zillen verladen und an die Donau gebracht wird.

 

Es ist auf den Salzzillen "... bei schwerer Ahndung verboten, Frauenvolk an Bord zu nehmen, sie würden sich verplaudern und auf die vielfältigen Gefahren nicht mehr achten."

 

Durch den verbesserten Transportweg kommt es zu einer erhöhten Transportleistung und damit zu einer erhöhten Salzproduktion. Dadurch wird immer mehr Salz flussabwärts geschifft und im Gegenzug muss immer mehr Holz für die Pfannen flussaufwärts getreidelt werden. Schließlich kommt es immer öfter zu gefährlichen Begegnungen auf der Traun. Dazu kommen noch die schwer steuerbaren Floße auf der Traun, die die Schifffahrt behindern.

 

Die Lösung dieser Probleme besteht im Bau einer Sole-Pipeline von Hallstatt nach Ebensee, wo es genügend Platz für die Einrichtungen um die Sudpfannen und im Einzugsgebiet genügend Holz gibt. Von 1596-1604 wird diese 42 Kilometer lange Rohrverbindung unter dem Holzmeister Johann Spielbüchler geplant und errichtet. Trotzdem wird parallel zur Pipeline auch der Wasserweg weiter benutzt, um die geförderte Salzmenge von Hallstatt wegbringen zu können.  Der Salztransport auf der Traun, sowie am Hallstätter See und am Traunsee, wird 1877 eingestellt, als die Salzkammergut Eisenbahn ihren Dienst aufnimmt.

 

1881 werden die Stromschnellen am Wilden Lauffen mit einer Windenvorrichtung ausgestattet. Seither können die Traunbauern vom Windenmeister die Zillen durch die Floßgasse hinaufziehen lassen. Das Salz aus Hallstatt ist seit jeher auf dem Wasser in die Absatzgebiete unterwegs, über den Hallstätter See, auf die Traun, über den Traunsee und dann wieder auf der Traun bis zur Donau.