25.-28.10.2018 MUR von Wildon bis Bad Radkersburg

Kurzfassung: Wanderfluss mit Umtragungen bei Kraftwerken und Solrampen. Wildcampen möglich, gute Infrastruktur

Streckenabschnitt: Wildon bis Bad Radkersburg

Gesamtlänge: 53,5km

Start Wildon - Untere Aue km 153,5

Kraftwerk Lebring km 150,35

Kraftwerk Altgralla km 146,35

Kraftwerk Gabersdorf km 141

Kraftwerkbei der Sulm km 136,19

Kraftwerk bei Straß km 130,64

Altes Wehr mit Schwall km 128

Schwall- Besichtigung km 127,25

Seilfähre Weitersfeld km 122,54

Schiffsmühle Mureck mit Restaurant km 118

Schwall- Besichtigung km 115,7

Schwall- Besichtigung km 114,2

Ausstieg Bad Radkersburg km 100

Rückfahrt per Zug vom Bahnhof Bad Radkersburg nach Wildon

WILDON Österreich

25.10.2018 Anfahrt nach Wildon + 7,3km Paddelstrecke Bis Untergralla

Am 25.10. fuhren Eva und ich in die Steiermark um eine Tour auf der Mur zu unternehmen. in Wildon gibt es gegenüber des Bahnhofs am linken Murufer eine geeignete Einsatzstelle. In der Nähe befindet sich auch ein Lebensmittelmarkt, wo noch etwas eingekauft werden kann. 

Bei schönem Spätherbstwetter mit Sonne starten wir im ruhigen Wasser und genießen einen farbenfrohen Start in der noch wärmenden Nachmittagssonne.

Nach etwa 3km erreicht man das Kraftwerk Lebring, wo wir am rechten Ufer ausbooteten und das Kraftwerk ca. 700m umtragen mussten (am linken Ufer vermutlich kürzer). Nach dem Betriebsgelände des Kraftwerksbetreibers kommt links die Florianistraße, an der man hinter den Wohnhäusern wieder an die Mur runterkommt. 

Die Fließstrecke nach dem Kraftwerk dauert nicht allzu lange, bis man wieder in den Rückstaubereichs des nächsten Kraftwerks kommt. In diesem Abschnitt folgen etwa alle 5-6km ein Kraftwerk. Unterhalb des Kraftwerkes Gralla schlugen wir dann auch bereits das Lager auf, da es jetzt im Herbst bereits zeitig dunkel wird. Nachdem wir uns eingerichtet hatten spazierten wir zum nahegelegenen Gasthaus "Murnockerl", ohne zu wissen das es eher ein Lokal für Abendkleidung als für Paddelkleidung ist - aber wir genossen trotzdem eine netten und leckeren Abend im "Murnockerl". Später saßen wir noch im Schein des Vollmondes am Murufer mit steirischem Hopfentee.

26.10.2018 Paddestrecke 10km

Am Morgen des 26.10. bekamen wir Verstärkung durch Peter und Birgit. Nachdem sich der Morgennebel verzog starteten wir nun zu viert in einen wunderschönen Paddeltag. Nach etwas mehr als 5 km kommen wir zum nächsten Kraftwerk – Gabersdorf. Am rechten Ufer kann man am Damm mit einem Kanuwagen umtragen und unterhalb des Kraftwerks über eine befestigte Böschung wieder einbooten. Landschaftlich hat man hier bewaldete Uferbereiche und ab und zu kleinere sanfte Hügel. Kommt man durch Ortschaften findet man gemütliche Gasthöfe mit traditioneller Küche zu vernünftigen Preisen. Kurz vor Einmündung der Sulm erreicht man das nächste Kraftwerk, wo man am linken Ufer kurz vor dem Kraftwerk umtragen kann. Direkt unterhalb des Kraftwerks befindet sich die Murradweg-Hütte, wo wir auf einen „kurzen“ Umtrunk eine Pause einlegten – und dann auch direkt daneben unsere Zelte aufstellten und den letzten Öffnungstag der Saison mit den Besitzern ausklingen ließen. Am nächsten Morgen gabs sogar noch extra Kaffee – herzlichen Dank Hannes!

27.10.2018 Paddelstrecke 10km

In der Nacht erreichten uns die ersten Ausläufer eines bereits angekündigten Adria-Tiefs, das rückblickend in Westkärnten und Osttirol große Schäden anrichtete. Wir wurden glücklicherweise nur von einzelnen Schauern gestreift, aber das Wetter wurde allgemein ungemütlicher. Beim nächsten Kraftwerk auf Höhe der Ortschaft Straß ist wieder am rechten Ufer zu umtragen. Hinter dem Dammbefindet sich parallel dazu ein Nebengerinne, das als Fischaufstieg dient. Bei ausreichend Wasser kann man hier ohne Hindernisse ebenfalls bis ins Unterwasser des Kraftwerks paddeln. Nach diesem Kraftwerk kommt bald die Autobahnbrücke der A9 in Sicht und danach kommt eine leichte Linksbiegung, nach der schon das Rauschen einer alten-gesprengten Wehranlage zu hören ist. Hier ist das rechte Uferbereichs slowenisch. An der noch bestehenden Ableitung auf der rechten Seite kann man am betonierten Sockel gut ausbooten und nach 5 Metern tragen unter dem Wehr wieder einsetzen. Dies war das letzte Wehr bis Radkersburg! Im weiteren Verlauf ist aber immer wieder Vorsicht geboten bei den sogenannten Solrampen - künstlich angelegten Gefällebremsen mit Steinaufschüttungen. Die Befahrbarkeit kann stark mit dem Wasserstand variieren. Etwa 2 Kilometer unterhalb der letzten Wehr suchten wir uns im Wald ein ebenes Plätzchen und spannten unsere Plane für ein trockenes Zusammensitzen auf.

28.10.2018 Paddelstrecke ca. 26,2km

Baden am Nationalfeiertag...

...allerdings war das nicht so geplant! Unsere letzte Etappe bis Bad Radkersburg hatte nun zwar keine Hindernisse mehr in Form von Wehren oder Kraftwerken, allerdings wurde uns eine der angesprochenen Solrampen zum Verhängnis und wir kenterten. Peter und Birgit hatten mehr Glück und sammelten unsere Habseligkeiten ein. Schlussendlich ist niemanden Ernsthaftes passiert und es war auch keiner unterkühlt. Aber es gibt einem wieder mal den Respekt vor dem Wasser.

Im Bereich von Mureck wartet noch ein Schmuckstück, das einen Besuch lohnt - eine noch erhaltene und restaurierte Schiffsmühle mit angrenzendem Restaurant. Wir nutzten das gerne, um eine Pause zum trocknen und aufwärmen zu machen.

In Bad Radkersburg angekommen zogen wir uns mal um und verstauten die Sachen in den Booten, bevor wir uns auf den Rückweg nach Wildon machten, um die Autos zu holen. 

Eine schöne Tour, die bei besserem Wetter sicher noch lohnenswerter ist. Eine Fortsetzung bis zur Mündung in die Drau ist überlegenswert.